Burnout bei Schülern*innen
Zwischen der 5. und 10. Jahrgangsstufe leiden 15% aller Jugendlichen an einem Burnout als Folge des erhöhten Stresses laut einer Studie der Herma Klinik.
Die Symptome bei Heranwachsenden zeigen sich häufig in Form von Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Auch Schlafstörungen, durch Probleme beim Ein- und Durschlafen treten auf, vereinzelt auch Schwindelgefühle.
Das alles sind Reaktionen auf den Stress. Jugendliche leiden häufig darunter, so früh aufstehen zu müssen und Erwartungen von Eltern oder Lehrer*innen gerecht zu werden. Auch außerschulische Verpflichtungen, wie Hausaufgaben und Hobbys stellen einen Stressfaktor dar.
Nach Ansicht von Psycholog*innen stellt der Stress einen Grund für das erhöhte Suchtpotenzial für Drogen, Alkohol, Zigaretten und Energy-Drinks dar. Ärzte sehen dadurch die Gefahr, dass Krankheiten wie Osteoporose (eine Knochenerkrankung, die im Skelett die Knochensubstanz abbaut) im Alter zunehmen. Grund dafür ist die verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Es gibt viele verschiedene Faktoren, die zu Burnout bei Schüler*innen beitragen können. Zum einen spielt der Leistungsdruck eine große Rolle. Jugendliche möchten gute Noten haben, um den Erwartungen der Eltern oder Lehrer*innen gerecht werden zu können. Nicht selten führt das zu einem ständigen Gefühl des Versagens und der Überlastung.
Ein weiterer Faktor ist die ständige Erreichbarkeit durch Technologie. Durch Handys und soziale Medien fühlen sich Teenager oft gezwungen, rund um die Uhr aktiv zu sein. Sie wollen immer auf dem neusten Stand sein, um so bei allem mitreden zu können. Sie leiden unter der unbewussten Angst, etwas verpassen zu können, was ganz groß sein könnte. Sollten sie das nämlich verpassen, könnte es sein, dass sich nicht mehr ,,cool’’ sind, weil sie verpasst haben, wovon die ganze Welt berichtet. Dadurch bleibt kaum Zeit für Entspannung und Erholung.
Um Burnout bei Teenagern zu verhindern, ist es wichtig, dass sie lernen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und sich selbst genügend Ruhepausen zu gönnen. Auch eine gute Work-Life-Balance ist wichtig. Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und soziale Interaktionen können helfen, Stress abzubauen. Sie sind die Abwechslung des lernintensiven Alltags, wobei die Arbeit durch Pausen als Erfolgserlebnis angesehen werden kann und nicht als ständige Belastung.
Schule und Eltern sollten ebenfalls eine unterstützende Rolle spielen, indem sie Schülern helfen, den Druck zu bewältigen und realistische Erwartungen zu setzen. Lehrer*innen können beispielsweise Projekte so gestalten, dass sie den Schüler*innen ausreichend Zeit für die Bearbeitung geben, ohne sie zu unterfordern. Ein passendes Mittelmaß zu finden, ist entscheidend. Auch Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, auf ihre Bedürfnisse zu achten.
Burnout bei Schüler*innen ist ein ernstes Problem, das nicht unterschätzt werden sollte. Indem wir das Bewusstsein dafür schärfen und Schülern helfen, ihre mentalen und emotionalen Grenzen zu erkennen, können wir ihnen helfen, ein gesünderes und ausgewogeneres Leben zu führen. Denn das dient als perfekte Grundlage dafür, dass sie später gut im Studien- und Arbeitsleben Halt finden können.
Lilli Ritscher