Stadtgeschichte Wermelskirchen
Eine Woche voller Geschichte, das erwartete uns in der Projektwoche. 29 Schülerinnen und Schüler von der 6. bis zur 10. Klasse wollten mehr über ihre Heimatstadt erfahren.
Am Montag ging es los mit einer kleinen Stadtführung von Heike Frankrone, die einen ersten Überblick zur Entstehung Wermelskirchens gab. Kaum wieder in der Schule eingetroffen, empfingen wir Herrn Kattwinkel als Zeitzeugen, der sehr eindringlich und offen über seine Zeit als Schüler im Gymnasium und auch als Soldat der Wehrmacht sprach.
Ein Besuch im Kino stand am nächsten Tag auf dem Programm. Das wunderbare Kino ist selbst schon Geschichte und wir sahen den Film „Als der Tod vom Himmel fiel“, den das Ehepaar Pahl (Wermelskirchen TV) angefertigt hatte. Der Film handelt vom Bombenabwurf auf einen Wermelskirchener Stadtteil. Frau und Herr Pahl waren beide anwesend und hatten zur Verstärkung noch Herrn Bade, einen Kenner des Bombenangriffs auf den Hünger, mitgebracht. Herzlichen Dank an sie und auch an das Ehepaar Schiffler, das das Film-Eck kostenfrei zur Verfügung gestellt hat!
Weiter ging es am Mittwoch mit einem Stadtrundgang durch Wermelskirchen zum Schwerpunkt Nationalsozialismus mit Herrn Himmelrath. Die Geschichte kam uns immer näher und wir sahen erschreckend deutlich, dass auch Wermelskirchen ein Ort war, an dem es Täter, Opfer und viele Mitläufer gab. Oftmals erschreckend nah an und in unserer Schule und direkt in der Nachbarschaft.
Der Donnerstag stand im Zeichen der Wermelskirchener Kirche, die wir uns aus Sicht des Historikers mit dem Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins Wermelskirchen, Herrn Ernst, ansahen. Ein Höhepunkt des Tages war sicherlich die gemeinsame Besteigung des Kirchturms! Auch die Geschichte der Orgel, vermittelt durch den Kantoristen Herrn Pumpa, war sehr interessant.
Die Woche neigte sich schon dem Ende zu, als am letzten Arbeitstag Frau Preyer und Frau Ernst unsere Projektgruppe besuchten. Frau Preyer ist u.a. Expertin für die Wermelskirchener Mundart oder besser gesagt für eine Hälfte der Mundart. Eine Besonderheit unseres Ortes besteht darin, dass er von der sogenannten Benrather Linie durchschnitten wird. Eine Sprachlinie, die zwei unterschiedliche Mundarten trennt! Als Sprecherin der zweiten Mundart gab uns Frau Ernst eine Kostprobe.
Am Präsentationstag hatten wir das Glück eine Replik des Silberschatzes aus dem 10. Jh. zeigen zu können, der den Nachweis erbrachte, dass Wermelskirchen an einer bedeutenden Handelsstraße lag. Zudem konnten wir Wrackteile eines Flugzeugs ausstellen, die nach dem Bombenabwurf auf den Hünger gefunden worden sind. Beides wurde uns vom Bergischen Geschichtsverein zur Verfügung gestellt.
Wir danken allen Beteiligten für die Unterstützung und besonders Herrn Ernst für die Exponate und die unermüdliche Hilfe!
Brigitta Wingen