Die Burnout-Problematik wird ein immer aktuelleres Thema. Aufgrund von Personalmangel und zu hohem Stundenpensum leiden immer mehr Menschen an der Krankheit.
In der folgenden Reihe habe ich mich mit dem Krankheitsbild allgemein beschäftigt, dem Auftreten bei Lehrern und Schülern, so wie der Behandlung und Vorbeugung eines Burnouts.
Ein Burnout ist die Folge von Stress und Überforderung, was mit körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung einher geht. Es wird häufig durch eine Therapie und/oder Medikamente behandelt. Circa 14 Millionen Menschen (18%) in Deutschland sind oder waren schon einmal von einem Burnout betroffen. Dabei lassen sich verschiedene Phasen beim Burnout beobachten:
Zu Beginn sind die Betroffenen aufgrund der Angst vor dem Scheitern von extremem Ehrgeiz gepackt. Der dauerhafte Stresspegel führt dazu, dass Betroffene keine Ruhe und Erholung mehr finden, was eine geringe Leistungsfähigkeit zur Folge hat. Einfache Arbeiten benötigen von nun an immer mehr Energie und die Fehleranfälligkeit ist erhöht. Das führt zu Misserfolgen, Enttäuschungen und Ratlosigkeit, wobei nicht die Arbeit vermindert, sondern das Privatleben weiter eingeschränkt wird. Jedoch erwarten Betroffene für ihre Leistungen Wertschätzungen zu bekommen. Da das in den meisten Fällen ausbleibt, verringern sie ihr Engagement, distanzieren sich und werden emotional kälter.
Im Verlauf der Zeit realisieren die Opfer daher, dass ihr Wunschdenken nach Wertschätzung, Ruhm und Erfolg nicht der Realität entspricht. Sie neigen zur Selbstschuldzuweisungen, dem Gefühl der Hilflosigkeit und innerer Leere. Ihre Reaktionen darauf sind Reizbarkeit und Ungeduld. Ihnen fehlt als Folge der Kraftlosigkeit ein differenziertes Denken und daher neigen sie dazu sich von ihrem sozialen Kreis zurückzuziehen.
Mit weiter vergehender Zeit treten schließlich auch körperliche Symptome auf. Dazu zählen Kopfschmerzen, verminderter oder höher Appetit als üblich, Übelkeit, Verdauungsprobleme oder auch Schlafstörungen, bei denen Betroffene im Schlaf keine Ruhe finden. In manchen Fällen tritt auch ein Drogenkonsum auf, bei dem Opfer (mehr) rauchen, Alkohol trinken oder zu chemischen Substanzen greifen. Entweder um so der Realität zu entfliehen oder um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Der Höhepunkt ist am Ende die absolute Hoffnungslosigkeit. Dabei treten häufig Suizidgedanken auf und der allgemeine Wunsch, dem eigenen Leid ein Ende zu setzen.
Grundsätzlich kann jeder aber Vorbeugungen treffen, um sich vor einer Erkrankung zu schützen. Dazu zählt es besonders sich selbst viel Freiraum und Freizeit zu schaffen, damit eine gesunde Work-Life-Sleep-Balance beibehalten werden kann. Auch soziale Kontakte zu Freunden und Familie zu pflegen, um ein Gefühl von Rückhalt zu haben, ist wichtig.
Um Erfüllung zu erfahren ist es ebenfalls besonders wichtig, Momente zu genießen.
Lilli Ritscher