Erinnerungen wachhalten
Studienfahrt nach Auschwitz vom 6.-11. Oktober 2019
Wir, 20 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10EF und Q1, begaben uns mit Frau Stroman und Herrn Berscheidt auf eine unvergessliche Reise. Im Vorfeld haben wir uns in Form einer AG getroffen, um mehr über die schreckliche Geschichte Deutschlands zu erarbeiten.
Marktplatz in Krakau
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Nach einer 14 stündigen Busfahrt erreichten wir die wunderschöne und eindrucksvolle Stadt Krakau. Nachdem wir unser Hostel bezogen hatten, hatten wir die Möglichkeit die Stadt zu besichtigen. Nach dem Abendessen gingen wir, gespannt auf das, was uns am morgigen Tag erwarten wird, ins Bett.
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Um 5 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Auschwitz, die Fahrt dauerte 1,5 Stunden. Dort erwartete uns eine vierstündige Führung durch das Konzentrationslager. Wir wurden durch verschiedene Räumlichkeiten der einzelnen Baracken geführt. Dort lagen Tonnen an Haaren, Kämmen, Bürsten, Schuhen… Trotz der intensiven, schulischen Vorbereitung war der Anblick der Baracken sowie einer Gaskammer nur schwer zu ertragen. Es war sehr bedrückend und emotional. In den Räumlichkeiten hingen unzählige Bilder mit den Daten der verstorbenen Häftlinge. Jeder Nation und Religion wurde eine Baracke gewidmet. Auf der Rückfahrt sprach keiner, jeder verarbeitete still seine Eindrücke. |
Weg zwischen zwei Baracken
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Bilder verstorbener Häftlinge
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Baracken
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Am darauffolgenden Morgen stand der Rundgang durch das größte deutsche Vernichtungslager Birkenau an. Die Größe des Lagers und das Wissen um die vielen Ermordeten, bedrückte uns alle sehr. Besonders die Vielzahl an Baracken und die karge und unmenschliche Ausstattung in den Baracken, ließ uns alle nachdenklich werden. |
Haupttor KZ Birkenau
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Den Abschluss dieser Reise bildete ein sehr ergreifendes und bewegendes Zeitzeugengespräch in Krakau. Die jüdische Zeitzeugin Monika Goldwasser (*1941), berichtete von ihrer Kindheit. Sie war eines von vielen Kindern die, laut des Weltbildes des NS-Regimes, kein Recht hatte zu leben. Mit nur sieben Monaten wurde sie von ihren Eltern in ein Frauenkloster gegeben, da sie ihre drohende Ermordung ahnten. Später wurde sie von einem polnischen Ehepaar adoptiert und zog nach Krakau. Sie hat erst mit 50 Jahren das erste Mal ein Bild von ihrer leiblichen Mutter gesehen. Wir durften Frau Goldwasser Fragen stellen, die ihr durch eine Dolmetscherin übersetzt wurden. Anschließend besichtigten wir das jüdische Viertel, wo wir eine Synagoge und Drehorte des Films „Schindlers Liste“ besichtigt haben. Danach hatten wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung.
Geprägt von diesen Erlebnissen ging es abends wieder Richtung Heimat. Müde und erschöpft kamen wir am Freitagmorgen in Wermelskirchen an.
Es war eine unvergessliche, emotionale und ergreifende Reise in eine Vergangenheit, die sich in Zukunft nie wiederholen darf.
Lynn Heldt und Josefine Kleist, 10EF