Übersicht über die Kompetenzen und Themen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 „Katholische Religionslehre“:
Auf die Kompetenzentwicklung der Jahrgangstufen 5 und 6 aufbauend, sollen die S’uS am Ende der Sek I über die folgenden Kompetenzen verfügen. Dabei sind die Methodenkompetenz und die Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt, wohingegen die Sachkompetenz und die Urteilskompetenz im Anschluss daran inhaltsfeldbezogen konkretisiert werden.
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
- skizzieren den Gedankengang von altersangemessenen Texten mit religiös relevanter Thematik,
- analysieren in Grundzügen Texte der Bibel, Zeugnisse der Tradition
sowie historische und philosophische Fragestellungen,
führen einen synoptischen Vergleich durch,
setzen die Struktur von Texten sowie von Arbeitsergebnissen in geeignete
graphische Darstellungen, wie Mindmaps und Schaubilder um,
verfremden vertraute Text- und Materialvorlagen,
analysieren Aufbau, Formen und Farbsymbolik religiöser Bilder,
analysieren die Rezeption biblischer Motive in künstlerischen und literarischen
Darstellungen,
wählen unterschiedliche Gesprächs- und Diskussionsformen aus und
setzen diese zielgerichtet und situationsadäquat ein,
tragen einen eigenen Standpunkt zu einer religiösen Frage strukturiert
vor und vertreten ihn argumentativ.
Handlungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
begegnen respektvoll meditativen und liturgischen Ausdrucksformen
und reflektieren diese,
planen und realisieren ein Projekt,
stellen dar, wie Glaube Konsequenzen für das eigene Leben haben
und in Kirche und Gesellschaft hineinwirken kann,
nehmen die Perspektive anderer Personen bzw. Positionen ein und
beteiligen sich konstruktiv an religiösen Dialogen,
bestimmen ihre Möglichkeiten und Schwierigkeiten, ihre persönliche
Verantwortung angesichts ethischer Herausforderungen wahrzunehmen.
Inhaltsfeldbezogene Sach- und Urteilskompetenzen:
Inhaltsfeld 1: Menschsein in Freiheit und Verantwortung
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
legen dar, inwiefern Menschen beim Erwachsenwerden einen Spielraum
für die verantwortliche Nutzung ihrer Freiheit gewinnen,
unterscheiden lebensförderliche Sinnangebote von lebensfeindlichen,
stellen biblische Grundlagen der Ethik - Zehn Gebote, Goldene Regel,
Nächsten- und Feindesliebe - in Grundzügen dar und zeigen exemplarisch
auf, welche Konsequenzen sich daraus für menschliches Handeln
ergeben,
erläutern angesichts von ethischen Herausforderungen die besondere
Würde menschlichen Lebens,
erläutern Merkmale von Gewissensentscheidungen an Beispielen,
identifizieren und erläutern Erfahrungen von Endlichkeit, Schuld und
Sünde sowie Möglichkeiten der Versöhnung und der Hoffnung auf
Vollendung,
erläutern, inwiefern christliche Zukunftsvorstellungen Menschen sowohl
herausfordern als auch entlasten.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
erörtern in Grundzügen ethische Fragen unter Bezugnahme auf kirchliche
Positionen,
beurteilen die Tragfähigkeit und Bedeutung religiöser Lebensregeln für
das eigene Leben und das Zusammenleben in einer Gesellschaft.
Inhaltsfeld 2: Sprechen von und mit Gott
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
erläutern Gottesbilder der Bibel als Ausdruck unterschiedlicher Glaubenserfahrung
und Weltdeutung,
charakterisieren die Erinnerung an die Befreiungserfahrung im Exodus
als Spezifikum des jüdischen Gottesverständnisse,
deuten prophetische Texte des Alten Testamentes in ihrem politischen
und historischen Kontext,
erläutern Berufungs- und Wirkungsgeschichten von Prophetinnen und
Propheten,
deuten Gebet und Liturgie als Ausdruck der Beziehung des Menschen
zu Gott,
erläutern an Beispielen, wie Juden und Christen den Exodus erinnern,
erläutern existentielle und weltanschauliche Anfragen an den Gottesglauben.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
beurteilen die Aussageabsicht und Angemessenheit unterschiedlicher
Gottesvorstellungen,
beurteilen die Bedeutung prophetischen Handelns in Geschichte und
Gegenwart,
erörtern Konsequenzen von Indifferenz,
beurteilen an einem Beispiel die Plausibilität einer Bestreitung oder
Infragestellung Gottes.
Inhaltsfeld 3: Bibel als „Ur-kunde“ des Glaubens an Gott
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
erläutern, wie die Berücksichtigung des Entstehungskontextes und der
Textgattung zum Verständnis der biblischen Texte beiträgt,
unterscheiden zwischen historischen Ereignissen und deren Deutung
in Glaubenserzählungen,
beschreiben in Grundzügen den Entstehungsprozess der Evangelien,
erklären, warum die Evangelien Frohe Botschaft sind,
unterscheiden zwischen metaphorischer und begrifflicher Sprache,
erläutern Merkmale der Sprachformen Gleichnis und Wundererzählung,
deuten biblische Schöpfungstexte als Glaubenszeugnisse.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
bewerten ausgewählte fundamentalistische Deutungen biblischer Aussagen.
Inhaltsfeld 4: Jesus der Christus
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
erläutern Jesu Wirken als Zeichen des angebrochenen Gottesreiches,
zeigen das Konfliktpotential der Botschaft Jesu auf und erläutern, inwiefern
der Tod Jesu Konsequenz seines Lebens ist,
deuten Wundererzählungen und Osterzeugnisse als Ausdruck von
Glaubenserfahrungen und als Hoffnungsgeschichten angesichts von
Gebrochenheit, Leid und Tod,
deuten die Symbolik künstlerischer Darstellungen von Kreuz und Auferstehung,
stellen den Zusammenhang zwischen der Auferweckung Jesu und der
christlichen Hoffnung auf Vollendung her.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
bewerten die Bedeutung Jesu Christi im Vergleich zu einer bedeutenden
Persönlichkeit einer anderen Religion,
beurteilen die Bedeutung des christlichen Glaubens an die Auferstehung
im Vergleich zu Wiedergeburtsvorstellungen.
Inhaltsfeld 5: Kirche als Nachfolgegemeinschaft
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
erläutern sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede im Glauben
zwischen der katholischen Kirche und anderen christlichen Konfessionen,
erläutern historische und religiöse Ursachen der Kirchenspaltung im
16. Jahrhundert,
erläutern den ökumenischen Auftrag der Kirche und verdeutlichen sein
Anliegen an einem Beispiel,
erklären den Aufbau und das Selbstverständnis der katholischen Kirche,
legen an je einem Beispiel aus der Kirchengeschichte und aus der Gegenwart
die Herausforderungen dar, die sich für die Kirche in der
Nachfolge Jesu Christi ergeben,
verdeutlichen, wo die Kirche soziale Verantwortung in der Gesellschaft
und für sie übernimmt,
beschreiben einen Kirchenraum und deuten ihn im Hinblick auf seine
Symbolsprache.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
bewerten Möglichkeiten und Schwierigkeiten katholischer Frauen und
Männer, am Leben ihrer Kirche teilzunehmen und ihren Auftrag als
Christen im Alltag zu realisieren,
beurteilen an einem geschichtlichen Beispiel, inwieweit die Kirche ihrem
Auftrag gerecht wurde.
Inhaltsfeld 6: Weltreligionen und andere Wege der Sinn- und Heilssuche
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
benennen religiöse Zeichen, Räume und Verhaltensregeln unterschiedlicher
Weltreligionen,
stellen in Grundzügen die historische Entstehung verschiedener Weltreligionen
dar,
legen zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Selbst- und
Weltverständnisses in den Weltreligionen dar,
erläutern ethische Leitlinien und religiöse Vorschriften einzelner Weltreligionen
unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Perspektive,
stellen Charakteristika von Hinduismus und Buddhismus als Wege der
Heilssuche dar,
beschreiben zeitgenössische Formen der Suche nach Sinn und Heil.
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
bewerten religiöse Vorurteile und fundamentalistische Positionen,
erörtern Notwendigkeit und Bedeutung des interreligiösen Dialogs,
beurteilen die Tragfähigkeit zeitgenössischer Sinn- und Heilsangebote,
begründen Grenzen der Toleranz.
Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln Fragen nach Herkunft, Sinn und Zukunft des eigenen Lebens
und der Welt und grenzen unterschiedliche Antworten voneinander
ab,
verwenden religiöse Sprachformen sachgemäß,
deuten biblisches Sprechen von Gott als Ausdruck von Glaubenserfahrung,
erklären zentrale Aussagen des katholischen Glaubens,
ordnen Antworten auf die Gottesfrage in ihre individuellen, gesellschaftlichen
und historischen Kontexte ein,
erklären exemplarisch historische Herausforderungen der Kirche, die
sich als Volk Gottes auf dem Weg durch die Zeit versteht,
erläutern zentrale biblische Grundlagen christlicher Ethik,
benennen und erläutern menschliche Grund- und Grenzerfahrungen,
deuten Religionen und Konfessionen als Wege des Suchens nach Urgrund,
Sinn und Heil,
benennen im Vergleich mit anderen Religionen das unterscheidend
Christliche.