Theater-AG: Spielzeit 2009 „Das Phantom der Oper“
Statt im Schillerjahr auf Vorschlag von Herrn Bauchmüller eine Emanzen-Version der „Räuber“ zu spielen, entschied sich die Theater-AG mit überwältigender Mehrheit für Anna Wendts Idee, „Das Phantom der Oper“ als Schauspielversion nach dem Roman von Gaston Leroux auf die Bühne zu bringen. Den Bedenken wegen der vielen Schauplätze und der aufwendigen Technik – man denke nur an den Sturz des Kronleuchters – wurde viel Optimismus in die Möglichkeiten unseres 13köpfigen Teams entgegengesetzt. Auszüge aus Verfilmungen des Stoffes spornten den Ehrgeiz der Schülerinnen und Schüler eher an, während die Betreuer noch skeptischer wurden.
Auch die Proben gestalteten sich schwierig, zumal es wieder einen internen Tausch von Rollen und Doppelbesetzungen gab, sodass einige zwei Rollen lernen mussten. Dass der Text nicht wie erhofft nach den Sommerferien beherrscht wurde, war kein gr0ßer Unterschied zu den Vorjahren. Dass aber auch selbst nach den Herbstferien, also in der Phase vor den Aufführungen keine einzige Probe mit voller Besetzung und sicheren Textkenntnissen bei allen stattfand, ließ am Erfolg des Stückes doch sehr zweifeln.
Wie schwierig es ist, unter heutigen Schulbedingungen mit Nachmittagsunterricht usw. gemeinsame Termine zu finden, ersieht man am besten daran, dass selbst am Ende der Herbstferien ein Probenwochenende angesetzt werden musste, zu dem natürlich auch nicht alle kommen konnten. Aber insgesamt ist der Einsatz der Beteiligten an den Wochenenden vor den Aufführungen sehr bemerkenswert.
Ein Tiefpunkt in den Vorbereitungen war erreicht, als am Dienstag vor der Aufführung– der Dienstag ist der einzige Wochentag ohne Nachmittagsunterricht und damit unser AG-Tag – auch noch die Probe aus dem PZ in einen Klassenraum verlegt werden musste, weil im PZ die Lehrerkonferenz tagen musste. So blieb die geplante Beleuchtungsprobe im Dunkeln der Theorie stecken. Beim Nachholtermin am Mittwoch fiel dann auch noch ein Dimmer aus, für den aber kurzfristig Ersatz besorgt werden konnte.
Überhaupt kam an den letzten Tagen die gr0ße Hilfe: Frau Krechel informierte die Zeitungen und nahm eine Notiz in den Elternbrief auf, Frau Neumann organisierte Headsets, Masken und vieles mehr, ihr Partner übernahm die Gestaltung der Plakate, der Flyer, der Schilder und der Programmhefte und präparierte das Gesicht des Phantoms, vier Schüler aus der 12 übernahmen die Beleuchtung, Saskia Becker sprang kurzfristig als Souffleuse ein, Frau Vogel und die Technik-AG, allen voran Lukas Salomon, bauten die Technik auf und bedienten sie, Herr Wolfrum und Herr Bauchmüller schleppten Bühnenelemente für den Kerker und anderes heran – und siehe da:
Nach chaotischer Generalprobe am Dienstag begeisterten die beiden Aufführungen in teilweise unterschiedlichen Besetzungen am Mittwoch und Donnerstag jeweils ein volles Haus mit vielen großen und kleinen Gästen; Frau Bahr ließ es sich nicht nehmen, an beiden Abenden die Akteure mit Blumen zu beglücken, und auch die Rezensenten der lokalen Zeitungen waren in ihren Artikeln des Lobes voll.
Am Freitag war schnell abgebaut – und der Spuk des Phantoms zu Ende. Oder vielleicht doch nicht? Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme ist noch nicht gestorben. Es war einfach zu schön!