Bis sich der Ablauf der Ratssitzungen eingespielt hat, trägt der Lehrer dafür Sorge, dass die festgelegten Regeln eingehalten werden (immer nur, wenn der Regelwächter darin Unterstützung braucht). Die ersten drei Klassenräte in der Jahrgangsstufe 5 übernimmt der Klassenlehrer die Leitung (statt der Moderatoren/ Klassensprecher). Ist dieser Anfangsprozess erfolgreich, wird die Verantwortung an die Schüler übergeben.
In der Anfangsphase ist es besonders wichtig, methodische Kompetenzen zu schulen, die das selbstständige Durchführen des Rates ermöglichen. Überforderung oder Unterforderung von Verantwortungsträgern sollten die Lehrer erkennen und darauf reagieren, um Demotivierung vorzubeugen. Eine Reflexion mit den Schülern nach Durchführung des Klassenrates bietet sich an, um Aufgaben und Verfahren anzupassen.
Der Klassenrat zeichnet sich dadurch aus, dass seine Teilnehmer gleichberechtigt sind. Daraus erhält der Lehrer eine veränderte Position, die größtmögliche Gleichberechtigung anstrebt. Die Lehrer haben dabei eine schwierige Rolle, da sie abwägen müssen, wann die jeweilige Situation ein erzieherisches/ pädagogisches Eingreifen erfordert. Kurze Aufzeichnungen darüber, wann man warum eingegriffen hat, können zum eigenen Hinterfragen sinnvoll sein.
Wesentlich ist auf jeden Fall die Vorbildfunktion des Lehrers, zu der gehört, sich ebenfalls an die vereinbarten Regeln zu halten (z.B. Melden). Auch müssen eigene Punkte, die thematisiert werden sollen, vorher angemeldet werden, wie es die Schüler machen.
Bei der Erörterung von Problemen kann Beratung notwendig sein, doch Ergebnisse sollten nicht vorgegeben werden. Denn der Prozess der Lösungsfindung ist für die Schüler wichtig zu lernen. Zudem bietet sich so die Möglichkeit für den Lehrer an, alternativ Lösungen anzuhören, die besser als die eigenen sein könnten.
Während des Klassenrates kann der Lehrer durch geeignete Fragen die Schüler unterstützen. Er kann nachfragen, wenn es einem Schüler nicht gelungen ist, seine Meinung klar genug zuäußern (z.B. „Verstehe ich dich richtig…/ Meinst du…“).
Die Moderatoren/ Klassensprecher sollen eine Woche vor dem Klassenrat die Themenliste mit Klassenlehrer und dem jeweiligen Fachlehrer besprechen. Geschieht dies nicht kann der Lehrer die Sitzung verbieten. Bei der Besprechung haben sie die Möglichkeit Themen begründet ab zulehnen. Bei Konflikten, Mobbingfällen oder Problemen mit Lehrern sollte der Klassenlehrer informiert werden, der über das weitere Vorgehen entscheidet.
Organisatorische Aufgabe des Klassenlehrers ist es, am Anfang des Schuljahres eine Klassenliste und einen Stundenplan der Klassenratsmappe bei zuheften. Zudem sorgt er dafür dass, ausreichend Protokollvorlagen vorhanden sind und die Gesprächsregeln im Klassenraum aufgehängt werden.
Die 5. Klassen erhalten bei der Einführung eine Klassenratsmappe von der SV/ Steuergruppe Klassenrat. Diese behalten sie bis zur Klasse 10 und geben sie dann zurück.
Es empfiehlt sich die gesamte Anleitung des Klassenrates durchzulesen. Im Lehrerzimmer und auf der Schulhomepage (http://www.staedtisches-gymnasium-wermelskirchen.de) steht sie zur Verfügung. Dort findet man auch die Protokollvorlagen, die Gesprächsregeln, eine Liste mit Tipps für die Moderatoren und die Anleitung für die Klassensprecherwahl zum kopieren und ausdrucken.
Bei Fragen und Anregungen kann man sich an die Steuergruppe Klassenrat wenden.
Kontakt Steuergruppe Klassenrat: klassenrat.gym.wk@gmx.de
Auf folgenden Internet Seiten kann man weiter Informationen und Anregungen zum Klassenrat finden:
http://www.buddy-ev.de/Download/Aktuelles/Praxishilfe_Klassenrat.pdf
http://blk-demokratie.de/materialien/demokratiebausteine/programmthemen/klassenrat.html
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/schulberatung/schulformen/grundschule/streit/klassenrat.htm
http://www.buddy-ev.de/Buddy-Programm/Klassenrat_Zur_Nachahmung