Dienstagabend in Köln – der Saal im Odeon-Kino ist voll besetzt. Neben dem Filmteam, Gästen aus der Politik und vielen Interessierten Besucher_innen sind auch zwei Schülerinnen der Diversity AG gekommen, um die Premiere des vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilms „Mr. Gay Syria“ zu sehen.
Der Film erzählt von zwei schwulen syrischen Männern, die versuchen, ihr Leben in der Fremde wieder aufzubauen, nachdem sie gezwungen waren, ihr Heimatland zu verlassen. Husein arbeitet als Friseur in Istanbul und lebt ein Doppelleben zwischen seiner konservativen Familie, die er am Wochenende sieht und seiner schwulen Identität in der Metropole. Mahmoud ist der Gründer der syrischen LGBTI-Bewegung und hat seit einigen Jahren Asyl in Berlin erhalten. Was sie zusammenbringt, ist ein Traum: Sie wollen am internationalen Schönheitswettbewerb „Mr. Gay World“ teilnehmen.
„Die Verzweiflung hat mir den Mut gegeben“ sagt Husein auf die Frage, warum er an dem Wettbewerb teilnehmen möchte. Er und alle Beteiligten haben letztlich eines gemeinsam: Sie alle wollen ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Freiheit leben.
„Berührend und echt“ – so beschreiben Merle Wieland und Iona Bergerhoff ihre Eindrücke des Films, der so viele verschiedene Themen auf eindrucksvolle Art und Weise anspricht und miteinander verbindet.
Ob man den Film auch in der Schule zeigen könnte und sollte? Die Antwort ist eindeutig: „Auf jeden Fall!“